Flexibilität in Bezug auf Variantenvielfalt und schwankende Abrufzahlen
Um den Anforderungen an die Flexibilität gerecht zu werden, setzen wir für die Montage von Komponenten wie Batteriemodulen oder Batteriemanagementsystemen oftmals das sogenannte Rüstwagenprinzip ein. Dabei handelt es sich um eine Produktionslinie, bei der das Personal die Komponenten manuell von Station zu Station fördert und bearbeitet.
Diese Anlagen werden meist im U-Shape Design ausgelegt, um eine hohe Flexibilität beim Werkereinsatz zu ermöglichen. So ist bis zu einem gewissen Grad die Anpassung der Werkeranzahl an die geforderte Produktionskapazität möglich. Bei der Einführung eines neuen Produktes können sogenannte Ramp-up-Kurven problemlos berücksichtigt werden. Anfangs wird lediglich ein Werker an der Anlage eingesetzt, der die einzelnen Stationen nacheinander bedient, die Taktzeit ist dementsprechend hoch. Sobald die Abrufzahlen steigen, kann die Werkerzahl nach und nach erhöht werden, bis schließlich jede Station mit einem Werker besetzt ist.
Dank der Auslegung der Anlage als Rüstwagen-System ist auch eine simple Integration verschiedener Varianten auf nur einer Anlage möglich. Die kostenintensiven Komponenten, wie Schrauber-Systeme, sind dabei direkt am Maschinengestell verbaut. Die produktspezifischen Bearbeitungsvorrichtungen sind in den speziell ausgearbeiteten Rüstwägen integriert.
Entscheidende Aspekte bei der Auslegung von Konzepten mit hohem Werkeranteil
Da das Konzept auf einen hohen Anteil an manuellen Tätigkeiten ausgelegt ist, muss hier auf bestimmte Punkte spezielles Augenmerk gelegt werden. Um einen Falschverbau oder gar Bauteilbeschädigungen auszuschließen, ist bei der Auslegung auf eine schlüssige Werker-Führung zu achten. Mit Hilfe von Visualisierungen am Werker-Panel oder Pick-by-Light Systemen wird dem Werker der nächste Bearbeitungsschritt signalisiert. Aber auch Überwachungssysteme, die die korrekte Montagereihenfolge sicherstellen, können eingesetzt werden.
Entscheidend ist zudem die ESD-Auslegung (Electro Static Discharge) aller Komponenten im Werkerbereich. Gerade bei der Bearbeitung von hochsensiblen Elektrokomponenten wird darauf besonderes geachtet. Zudem müssen das Inbetriebnahme Personal bei uns im Haus und die Bediener bei unserem Kunden vor Ort auf die speziellen Anforderungen geschult werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Konzeptentwicklung sind die Ergonomie-Betrachtung der einzelnen Stationen und die realistische Beurteilung von Werkerzeiten. Hier unterstützt uns das hauseigene Virtual Reality System, das wir in der Entwicklungs- und Konstruktionsphase für detaillierte Analysen nutzen. So werden Ergonomie-Betrachtungen virtuell direkt an den einzelnen Stationen durchgeführt, Greifwege analysiert und die Bearbeitungszeiten realistisch ausgewertet.
